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aus:
Raum für Menschen – 25 Jahre Kath. Kirchenzentrum St. Petrus (2005)

“In der Druckschrift zur Einweihung des neuen Kirchenzentrums St. Petrus vom 15. Juni 1980 kann man lesen: ‘Zur Entfaltung kirchlichen Lebens braucht es Räume, wo sich eine Gemeinschaft treffen kann zu Anlässen verschiedenster Art’. An der Gültigkeit dieser Aussage hat sich bis heute nichts geändert, der Wunsch, sich in einer Gemeinschaft behütet zu wissen, ist heute ebenso vorhanden wie vor 25 Jahren.

Mit dem Bau eines eigenen Kirchenzentrums für die damals 2000 Katholiken des gesamten Embrachertals wurden die Voraussetzungen für ein intensives Pfarreileben geschaffen. Die Kirchgemeinde hatte nun ein eigenes Zentrum mit einem einladenden Foyer, einem grossen und kleinen Saal, einem Pfarrhaus, Jugendräumen im Untergeschoss und ganz allgemein mit einer sehr zweckmässigen Infrastruktur. So schrieb dann der Architekt, Felix Lötscher, in seinen „Gedanken zum Kirchenbau“: „Die Kirche ist kein erstarrtes Gebilde, sie ist einem Wandel unterworfen, der in unserer kurzlebigen Zeit nach grosser Flexibilität und Anpassungsfähigkeit ruft“. Und weiter sagt er: „Die Kirche Embrach ist sicher ein Markstein am Weg zu einer Kirche der Zukunft“.

Die katholische Kirchgemeinde St. Petrus des Embrachertals zählt heute über 4000 Katholiken, also doppelt so viele wie vor 25 Jahren. Durch dieses Wachstum hat in dieser Kirchgemeinde ein spürbarer Wandel stattgefunden, wobei sich das Verhalten und die Erwartungen der Gläubigen gegenüber der Kirche zeitbedingt verändert haben. Auch die Zahl der Angestellten hat sich mehr als verdoppelt. Anpassungen bei der bestehenden Infrastruktur haben sich aufgedrängt, es wurden in verschiedenen Bereichen dringend zusätzliche Räumlichkeiten benötigt.

Mit der Erweiterung des Kirchenzentrums wurden für die Angestellten neuzeitliche Arbeitsräume für einen professionellen Betrieb erstellt. Der neu angebaute Andachtsraum wird den heute immer noch schönen und auch in Zukunft ausreichenden Kirchenraum als Raum der Stille ergänzen. Für ein vielseitiges Gemeinschafts- und Pfarreileben ensteht nun ein grosszügiger, in 3 Einheiten unterteilbarer Saal zur Verfügung. Ein gut eingerichteter Raum mit Tageslicht soll besonders den Jugendlichen ein sinnvolles Zusammensein ermöglichen und ihnen die Umgebung Kirche vertraut machen. Neben dem bereits bestehenden Zugang zur Kirche durch den Turm als Pforte ist heute auch der Zugang von den Parkplätzen durch den neu entstandenen Hof in gleicher Weise Symbol für einen sinnlichen Einzug ins Gotteshaus. Mit dieser Erweiterung soll das Kirchenzentrum noch mehr zu einem Ort werden, an dem lebendige Begegnungen, kirchliche Feiern und gemeinschaftliche Anlässe in vielseitigen Formen mit- oder auch nebeneinander möglich sind. Weiterhin „am Weg zu einer Kirche der Zukunft“ soll das neue Zentrum der gewachsenen Pfarrei St. Petrus eine verheissungsvolle Zukunft geben, in dem ein vielseitiges Pfarreileben angeboten werden kann. Es soll für alle Mitchristen und Generationen ein Ort der Einkehr und der Lichtblicke sein, ein Begegnungszentrum, in dem nachhaltige Anlässe stattfinden.

Der von der Kirchenpflege mit der Planung der Erweiterung beauftragte Architekt Walter Hollenstein hat es mit viel Gefühl in bemerkenswerter Weise verstanden, trotz all den An- und Umbauten, dem Kirchenzentrum sein ursprüngliches, schlichtes Gesamt- und Erscheinungsbild zu belassen. Die Zusammenarbeit mit der Planungs- und Baukommission, mit dem Architekten und allen beteiligten Firmen hat in hervorragender Weise stattgefunden, aber auch die Rücksichtnahme und Geduld aller Angestellten während der Bauphase verdient grossen Dank und hohe Anerkennung. Mit Genugtuung darf nun das Zentrum mit seinen neuen, zeitgemässen Räumlichkeiten zur vielseitigen und regen Benützung übergeben werden. Für die Zukunft wünsche ich dieser weiter wachsenden Pfarrei, dass sie immer im Geiste unseres christlichen Lebens von grossherzigen und aktiven Menschen getragen wird.”

Fridolin Schnelli
Präsident der Planungskommission und Präsident der Kirchenpflege (2005)